Zum Hauptinhalt springen
zuhören, nachdenken, beobachten, Meinung bilden

Ich meine ja nur

Nach Tags gefiltert: affen betrogen grüne ideologie krieg macht der bilder manipulation sicherheit1. maiafdakte-xalptraumalteralter weißer mannampelampelirrsinnanklageantifaarmutasylaus den fugenawmballungszentrenbeipackzettelbildungbrexitbtw2021bundeswehrbürgerchinacode219codexcoronacovid-19covidiotendemokratiedenunziantdeutschlanddienstpflichtdieseldoppelmoralempörungenergiefetischfluchtfroschfundstückgedankenexperimentgendergesellschaftgretagrundgesetzhamashassheimatholzmangelifrastrukturirrsinnislamislamisierungklimakollektivschuldkorrektkriegshetzerkriminalitätkritikkritisches denkenlichtlinker terrorlinkslügemanipulationmaskenpflichtmauermedienmedienmonopolmenschenverachtungmigrationmordversuchmärchennachrichtennein!neujahrsapellpandorapflegepolitikpropagandaquatschraframmsteinrassismusrechtrechtsrenterettungspaketsatirescheinheiligschießbefehlschuleseenotsesamstrassesmartmeterstatistiksystemfragetodesstosstoleranztoxische regierungtriagetrumptunnelukraineundemokratischungleichbehandlunguntergangunwohlverantwortlichverantwortungverfassungverhaltenversagenvolksentscheidvorwandwahlwahlenwahrheitwehrpflichtweltenlenkerwertschätzungwhataboutismzdfzuwanderung Alle Artikel anzeigen

Danke GB

Das Ende der Vereinigten Staaten von Europa

So, oder ähnlich kann das tatsächlich eintreten. Einmal abgesehen von der gesamten Historie des BrExit, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich bislang nahezu im vollen Umfang mit meinen Prognosen zum BrExit richtig lag.

Was mich jedoch tatsächlich ein wenig erstaunt ist die Tatsache, dass ich trotz einer sehr einseitigen und manipulativen Berichterstattung ein recht gutes und eher realistisches Bild der Vorgänge in meinem Kopf hatte.

Schon zu Beginn der Abstimmung und der anschließenden „Analyse“ durch deutsche Medien habe ich mich gewundert, wie viel Unwissen um die Befindlichkeiten der Briten und wie viel Unwissen um die  Beweggründe der britischen Befürworter eines europäischen Superstaates in den Medien vorhanden ist. Aber vielleicht ist es gar kein Unwissen, sondern der Versuch einer (un-) geschickten Manipulation der Bürger unseres Landes. Vielleicht sollen sogar eventuelle Strafaktionen gegen die Briten einen Rechtfertigungsgrund liefern?

Schauen wir also mal zurück und sehen was daraus geworden ist.

Das Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union (englisch Referendum on the UK’s membership of the European Union), auch als „EU-Referendum“ oder „Brexit-Referendum“ bezeichnet, war ein konsultatives Referendum (Volksbefragung). Es fand am 23. Juni 2016 statt. Wahlberechtigt waren etwa 46,5 Millionen Bürger des Vereinigten Königreichs, Irlands und des Commonwealth, sofern sie in Großbritannien, Nordirland oder Gibraltar leben. Die Wahlbeteiligung betrug 72,2 %. Für einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union („Brexit“) stimmten 51,9 % der Wähler (etwa 17,4 Millionen bzw. 37,4 % der wahlberechtigten Bürger). Für einen Verbleib in der Europäischen Union stimmten 48,1 % (etwa 16,1 Millionen bzw. 34,7 % der wahlberechtigten Bürger).

In den deutschen Medien wurden diese Zahlen nackt präsentiert und (vollkommen ungewohnt) nicht interpretiert. So entstand der Eindruck, dass es quasi eine knappe 50/50-Entscheidung gewesen sei und die Briten eigentlich nicht aus der EU (nicht EWG) austreten wollten. Dazu nun ein Blick auf die Stimmenverteilung:

Auffällig ist, das infrastrukturell eher ungünstige Landstriche pro EU gestimmt haben und ländliche Gegenden mit wenig Migration gegen die EU stimmten. Jedoch gibt es (logische) Ausnahmen. So hat man im Britischen Kernland in der Umgebung von Städten mit hohem Migrationsanteil und sozialen Problemen gegen die EU gestimmt wärmend man im Umfeld von London (den „Londoner“ gibt es fast nicht mehr, da die Mieten nahezu unerschwinglich sind), ebenfalls mit hohem Migrationsanteil, für die EU stimmte.

Ein weiterer Sonderfall ist Schottland, welches mit eigenen Referenden scheiterte und nach wie vor am britischen Tropf hängt. Schottland ist in einem besonderen Maß abhängig von Transferleistungen aus der EU.  Kurios, denn die Briten waren bislang der zweitgrößte Nettozahler, nach Deutschland, der EU und haben somit schon längst die Schotten über Jahre mitfinanziert.

Nochmals: Nettozahler!

Das bedeutet, dass man deutlich mehr in die Kassen der EU einzahlt als später ggf. über Subventionen zurückzubekommen. Sollten die Briten also nun den Zahlungsverkehr in eine gesonderte Kasse fließen lassen, bleibt dem Vereinigtem Königreich (England, Schottland und Nordirland) also deutlich mehr Kapital zur Unterstützung der eigenen strukturschwachen Regionen. Ist da also für die Briten ein Nachteil, oder eher ein deutlicher Vorteil?

Was störte die Briten noch massiv?

Es beginnt mit „Kleinigkeiten“ wie dem Topflappen, dem selbstgebackenen Kuchen, Feuermelder- und Fluchtwegepflicht mit Notausgängen in Cottages die 200 Jahre und älter sind und so manchen kleinen und großen Dingen welche besonders auf dem Land die Gemeinschaft beeinträchtigen und so mancher alter Dame das geliebte „charity bake sale“ vermiest.

Ein großes und hier in unserem Land weniger bekanntes Phänomen ist, die Migration in die britischen Solidarsysteme und das damit verbundene Risiko ein (nahezu) kostenloses Gesundheitssystem zu verlieren. Das britische Gesundheitssystem basiert auf der Idee des Wohlfahrtsstaates. 1948 wurde der Nationale Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ins Leben gerufen, der bis heute eine Sonderstellung in der Gesundheitspolitik westlicher Demokratien einnimmt. Er ist der Prototyp einer staatlichen Gesundheitsversorgung. Das staatliche Gesundheitssystem soll eine bessere Volksversorgung gewährleisten und dadurch geringere Kosten verursachen.

Der NHS wird überwiegend aus Steuermitteln finanziert. Nur ein sehr geringer Teil wird durch Sozialversicherungsbeiträge abgedeckt. Das größte Problem des britischen Gesundheitswesens ist mittlerweile eine chronische Unterfinanzierung. Das Ausgabenwachstum im öffentlichen Gesundheitswesen war bis zur Einführung des Rechts auf Freizügigkeit, welches jedem EU-Bürger ermöglicht in einem anderen EU-Land zu leben und zu arbeiten, im europäischen Vergleich gering. Aktuell steht der NHS vor dem aus sofern sich nichts an der, aus britischer Sicht, Zuwanderungsproblematik ändert. Die Briten haben somit die Hoheit über ihre nationalen Interessen, der erwünschten und unerwünschten Zuwanderung, die Außenhandelsbedingungen und den Schutz der (sehr) eigenen Identität zurückerlangt.

Schon bei meinen Besuchen auf der Insel kam in Gesprächen (sogar einmal in einer Tierarztpraxis) immer wieder die gleiche Einstellung mit folgender Kurzformel zum Tragen: „EWG ist gut, EU ist schlecht“.

So kann man auch verstehen warum Boris nur müde lächeln kann, wenn die EU den Briten ein Handelsabkommen unter der Voraussetzung in Aussicht stellt, dass die Briten an EU-Regeln binden soll. Dann hätte man erst gar nicht austreten müssen und ein solches Abkommen wird es in der angedachten Form wohl auch nicht geben. Aktuell stehen schon fast 12 weitere Interessenten, wie zum Beispiel die USA, Japan, China und Kanada Schlange. Erste Analysten sehen die Insel schon als das Singapur in der Nordsee.

Wie kann es also bei all der Logik sein, dass die Medien faktisch eine Propagandaschlacht entfachen, die einen Durchschnittsmenschen denken lassen, dass Gott selbst den Untergang der Briten eingeläutet hat? Ich denke, dass damit auch noch so unsinnige „Strafaktionen“ gegen die Briten in der EU-Bevölkerung gerechtfertigt werden können. Auch Abschreckung ist eine Intension, denn wenn der BrExit zum Erfolg wird, ist wohl auch das Ende der EU besiegelt und man könnte nur noch zur EFTA oder einer EWG ohne Euro-Einheits-Währung zurückkehren.

Danke GB!

Ich meine ja nur…

p.s.:

Noch eine persönliche Anmerkung zu Boris Johnson und den Versuchen ihn als dumm und einfältig darzustellen. Wer das nun glaubt, sollte sich dieses Video ansehen. Jemand der die Ilias von Homer in griechisch aus dem Stehgreif rezitieren kann, kann nicht dumm und einfältig sein!

 

Tags: brexit
zpqCMeb@6oxMpfGUyU_BL