Ich meine ja nur
Ich habe da mal ein paar Fragen
Genauer gesagt: Ich brauche Hilfe, denn ich leide offenbar an Wahrnehmungsstörungen oder ich verblöde komplett, weil mir ein außerirdischer Hirnbohrwurm die letzten Reste meines Verstandes auffrisst. Denn das was da so aktuell geschieht kann ich nicht mehr nachvollziehen und ich kann auch nicht begreifen warum sich die Menschen nicht gegen einen solchen Wahnsinn zur Wehr setzen.
Das bringt mich dazu immer öfter, und das nicht erst im Zusammenhang mit Dieselfahrverboten, Fridays for future, Aktionen bei denen nun 1,2% der Bevölkerung die Recht und Moralvorstellungen von 80 Millionen Menschen auf den Kopf stellen oder Aktionen gegen alles was man rechts verortet, zu hinterfragen, was gut an einer Demokratie ist wenn viele Dumme über wenige Gescheite bestimmen.
Auch darf man keiner demokratisch legitimierten Partei wegen eines antisemitischen Anschlags mit dem Verfassungsschutz drohen und im Gegenzug die Hetze in vielen muslimischen „Gotteshäusern“ unterschlagen und vollkommen ausblenden. Wer so etwas macht, riskiert nicht nur den Verlust an innerer Sicherheit, sondern er gibt der osmanischen Speerspitze faktisch „grünes Licht“ für ihr weiteres Vorgehen.
Also bitte helft mir zu verstehen!
Wie war das noch mit dem Handelsstreit zwischen China und den USA? Was war da nochmal der Grund? War es nicht so, dass es um die Manipulation des Dollarkurses ging? Genau – so war es, aber wie so oft ist das wohl nur ein Vorwand, denn die eigentliche Manipulation ging von den USA aus indem man große Mengen Gold verkaufte und anderen Staaten riet es ebenfalls zu tun. Ach ja – der Verkauf wird in Dollar als Leitwährung abgewickelt und somit stabilisiert sich der Dollarkurs und auch die amerikanische Wirtschaft. Blöd ist es nur, wenn einem jemand auf die Schliche kommt und dieser Jemand war China. China hat dann auch sofort anderen Staaten dazu geraten Gold zu kaufen, was ja auch geschehen ist. Der Goldpreis ist aktuell so hoch wie nie zuvor, was natürlich Auswirkungen auf den Dollarkurs hat, Plan A hat also nicht funktioniert, dann muss halt Plan B her und der lautet Sanktionen, Strafzölle und Protektionismus. Kurzum: America first!
Vorwand? Das können wir gut!
Unter einem Vorwand haben wir eine beginnende Demokratie, welche den Ölreichtum für das eigene Volk beanspruchte, in Persien (Iran) gestürzt und einen Shah installiert und als wir den über hatten dachten wir das der alte Man aus Paris es nicht verschlimmern könnte. Doch er konnte und bis heute hatte er und seine Nachfolger mehr Tote auf dem Gewissen als die Herrscherfamilie Pahlavi (Vater und Sohn).
Unter einem Vorwand haben wir Despoten (so nennen wir sie heute, früher waren es unsere Verbündeten) installiert und wir haben diesen Führern gesagt sie sollen ihre Nachbarländer überfallen (Irak/Iran). Auch andere Despoten waren gute Gesprächspartner und wurde auch gerne und regelmäßig besucht. Dazu gehörten dann auch Namen wie Muammar Muhammad Abdassalam Abu Minyar al-Gaddafi oder Bashar al-Assad, jeder für sich ein Teufel in Menschengestalt, auch wenn das jeweilige Volk zu einem großen Teil profitiert hat.
Syrische Kirchenführer warnten früh vor einem Sturz Assads
So lebten in Syrien lange Zeit Juden, Moslems und Christen friedlich zusammen und in Libyen führte der libysche Staatschef Muammar el Gaddafi weitreichende politische und wirtschaftliche Reformen ein. So wurde schon 2009 die Bevölkerung noch stärker an den Öl-Einnahmen des Landes beteiligt. So wurde jeder Familie in Libyen ein kleiner Teil der Einnahmen der staatlichen Ölgesellschaft zugänglich gemacht. Zitat: „Jeder Bürger wird dann selbst Verantwortung tragen, denn erst durch die Verteilung des Geldes werde das Ideal der Herrschaft des Volkes erreicht“.
Bundeskanzler (a. D.) Schroeder
Auch wird bis heute unter einem Vorwand unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt, dass es bei all diesen Krisen, Stellvertreterkriegen und Destabilisierungsmaßnahmen immer nur um Öl ging, fiel nur ganz wenigen intelligenten Menschen auf. Nun wird auch deutlich warum man seit langem gegen die Nord-Stream-Pipeline, ehemals North European Gas Pipeline, NEGP und Nord-Stream 2 vorgeht. Deutschland bräuchte dann weder Öl noch Gas aus Kuweit, Saudi-Arabien dem Iran und dem Irak. Aber die größten Energieverbrauchen dieser Erde brauchen diese Rohstoffe und sie brauchen diese Rohstoffe, ohne auf einen alten Feind angewiesen zu sein. Wer nun noch einen Blick auf die Landkarte riskiert, stellt fest warum Iran, Irak, Syrien, und Afghanistan so wichtig sind und warum der „NATO-Bündnispartner Türkei“ eine so wichtige Rolle spielt. Uhps – da fällt einem ja auf, dass die Türkei plötzlich zum Haupttransferland der wichtigsten Rohstoffe wird.
Die Landkarte
Na? Fällt da noch jemanden etwas auf? Ich meine so im aktuellen Zusammenhang? Es ist doch schon zum Haare raufen, wenn man über das Thema Bündnispartner nachdenkt. Also gehen wir mal ein paar Jahre zurück.
Ab 1961 bekamen türkische Arbeitssuchende die Möglichkeit, sich von deutschen Unternehmen anwerben zu lassen, auf der Grundlage des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei betraf dies 678.702 Männer und 146.681 Frauen, also insgesamt 825.383 Menschen, als türkische Gastarbeiter. In diesem Kontingent waren von Anfang an auch Kurden enthalten, von denen sich erst später die ethnischen Türken in Deutschland abgrenzten. Während der Wirtschaftswunderzeit bestand in Deutschland eine Arbeitskräfteknappheit. Zunächst schloss die Bundesregierung Anwerbeabkommen mit Italien (1955), Spanien und Griechenland (1960). Die Initiative für diese Abkommen ging jedoch von den Entsendeländern aus. Diese erhofften sich durch die Entsendung ihrer Arbeitskräfte eine Lösung eigener wirtschaftlicher und sozialer Probleme. Sie wollten ihre aus der westdeutschen Exportstärke erwachsenen Devisenschwierigkeiten lösen, die heimische Arbeitslosigkeit reduzieren oder die ohnedies im Gang befindliche Emigration im Bereich der qualifizierteren Arbeiter kanalisieren und wenigstens deren Abwanderung verhindern. Die Bundesrepublik hatte wiederum ein Interesse daran, dass Handelspartner als solche erhalten blieben und nicht durch ihre Bilanzdefizite am Handel mit Deutschland gehindert waren. Innenpolitische Motive kamen hinzu. Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt äußerte sich 2009 kritisch über die damalige Anwerbungspolitik:
„Im Grunde genommen ging es ihm [dem damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard] darum, durch Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte das Lohnniveau niedrig zu halten. Mir wäre stattdessen lieber gewesen, die deutschen Löhne wären gestiegen.“
Mitten in der Ära des Wirtschaftswunders schloss die Bundesrepublik 1961 ein entsprechendes Abkommen mit der Türkei. Das Abkommen kam auf Druck der Türkei und der USA zustande. Anton Sabel, Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung (Vorläufer der Bundesagentur für Arbeit), äußerte am 26. September 1960, arbeitsmarktpolitisch sei eine Vereinbarung über eine Anwerbung türkischer Arbeitnehmer in keiner Weise notwendig und wünschenswert, allerdings könne er nicht beurteilen, „wie weit sich die Bundesrepublik einem etwaigen solchen Vorschlag der türkischen Regierung verschließen kann, da die Türkei ihre Aufnahme in die EWG (später EU) beantragt hat und als NATO-Partner eine nicht unbedeutende geopolitische Stellung einnimmt.“
Die Bundesregierung verhandelte zurückhaltend, da nicht nur die große kulturelle und religiöse Differenz zur islamischen Türkei als problematisch angesehen wurde, sondern auch nicht beabsichtigt war, dass die als „Gastarbeiter“ bezeichneten Arbeitskräfte aus der Türkei dauerhaft in Deutschland bleiben sollten.
Mit zunehmender „Wichtigkeit“ der Türkei, der Tatsache (in vielen Ländern dieser Erde darf man nicht unser christlich-jüdisches Demokratieverständnis ansetzen) der Entmachtung des Kemalistischen Militärs in der Türkei und einem Bewusstsein das man besonders aufgrund der geopolitischen Lage ein Diamant für Wirtschafts- und Militärstrategen ist, kann man der EU auch mal mit der Überschwemmung mittels Flüchtlingsströmen und einer Machtergreifung durch Auslandstürken drohen. Vollkommen ungestraft!
Erdogan als Captain Invincible
Er hat es verstanden und er setzt die osmanischen Großreichfantasien zur großen Freude seiner Landleute im In- und Ausland durch. Sogar das er aktuell (und als Nato-Mitglied) einen benachbarten Staat überfallen kann, um dort unsere ehemaligen Verbündeten gegen den IS förmlich auszurotten.
Der Ölzweig war einmal das Symbol des Friedens
Gemeint sind die Kurden und deren Volksarmee, in der ebenfalls sehr viele Frauen bis heute gegen den IS kämpfen und es ist noch nicht lange her, da gab es Lobeshymnen sogar von der damaligen Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
aktive Kämpferinnen der kurdischen Armee
Das sich die Kurden nun in Ihrer Not und nach dem Verrat durch die Bündnispartner an den einzigen verbliebenen und beständigen Partner, also Assad, wenden ist kein Wunder. Doch was passiert denn, wenn plötzlich syrische, irakische und türkische Kurden und die syrische Armee das Gebiet der Türkei beschießen? Wäre das nicht sogar ein NATO-Bündnisfall? Analog zu der Ansicht von Manfred Rotter, früher am "Institute of Public International Law, Air Law and International Relations" der Universität Linz tätiger Professor, ist eine Militäraktion „gegen irgendeinen Staat“ oder eine ethnische Gruppe als Konsequenz einer „Anschlagsserie“ völkerrechtswidrig. Nach dem Völkerrecht liege „auf gar keinen Fall eine Kriegssituation vor“. Nach dem gegenwärtigen Stand der Information kann von Krieg nicht gesprochen werden, weil es keine zwei Völkerrechtssubjekte, die im Krieg miteinander stehen könnten, gibt.
Das hält aber keinen Despoten, keinen Führer, keinen Kanzler und keinen Präsidenten davon ab, Menschen in Not, Leid und Elend zu stürzen und einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen die die fraglichen Regionen noch weiter destabilisieren werden. Nach dem dann entstandenen Machtvakuum geschieht das was immer geschieht. Extremisten aus Politik und vor allem Religion ergreifen von neuem die Macht und das Morden geht fleißig weiter.
Zerstörte Gebäude in der Kurdenstadt Nusaybin im Juli 2016
Da darf man sich wirklich fragen, wer denn der tatsächliche Teufel ist und wer ihm zuarbeitet. Vielleicht hätte man diese Regionen sich (schon vor vielen Jahren) selbst überlassen sollen und man hätte vor allem nicht in seiner Arroganz und unter dem Vorwand eine Demokratie nach europäischem Vorbild installieren wollen eingreifen dürfen. Vielleicht gäbe es noch heute einen Schah, einen Gaddafi, einen kurdischen Staat oder sogar das eine afghanische Volk und deutlich weniger Tote, Not und Elend.
Weihnachten in Syrien (Damaskus)
Ich meine ja nur…