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Ich meine ja nur

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Wehrpflicht? Nein danke!

Dienstpflicht? Ja bitte!

In den letzten Monaten hört man immer wieder von Slogans wie „Wiedereinführung der Wehrpflicht“, „Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung stärken“, „Pflegenotstand durch Zuwanderung bekämpfen“, „Soldaten sollen künftig kostenfrei öffentliche Verkehrsmittel nutzen können“ und nicht zuletzt „Infrastruktur verbessern“.

Da reibt man sich, als jemand, der in den 60ern geboren wurde, die Augen und wundert sich, dass keinem auffällt wie verlogen diese Forderungen und Ideen sind, denn so etwas hatten wir schon und es sich auch nichts neues.

Doch von einer Wehrpflicht möchte ich dringend abraten und das werde ich auch mit den nächsten Zeilen begründen, denn es ich wichtig hier nicht erneut aus einem Aktionismus heraus wieder Fehler zu begehen die man in der heutigen Zeit und mit Wissen um die Geschichte sowie der Entwicklung der Gesellschaft leicht vermeiden kann.

Früher war alles besser?

Während man „früher“ ein Konzept verfolgte, dass nur Männer im wehrfähigen Alter betraf, welche der Wehrüberwachung unterlagen, muss man heute der Lebenswirklichkeit gerecht werden und für Gleichberechtigung sorgen. Bis zur Beendigung der Wehrpflicht unterlagen alle Männer zwischen dem 18. Und 28. Lebensjahr der Wehrüberwachung und mussten damit rechnen gemustert und zum Wehrdienst eingezogen zu werden. Umgehen konnte man die Einberufung nur, wenn man in der Musterung für wehruntauglich gehalten wurde, eine Gewissensprüfung über sich ergehen ließ diese dann unweigerlich zum Zivildienst führte sofern man die Prüfungskommission überzeigen konnte. Alternativ gab es auch die Möglichkeit zur Mitarbeit im Katastrophenschutz für die Dauer von 10 Jahren (§8.2 KatSG). Allerdings waren die drei Möglichkeiten sehr unterschiedlich in der Bewertung. Die 10 Jahre Katastrophenschutz waren kein Zuckerschlecken und entsprachen in der Summe den Dienststunden der Bundeswehrdienstdauer.

Der Zivildienst wurde hier weniger gewürdigt denn in Zeiten wo der Wehrdienst 18 Monate dauerte, mussten Zivildienstleistende 24 Monate ableisten. Frauen wurden komplett vernachlässigt. Etwas, was man heute als Innovation verkauft und quasi neu erfinden will, gab es aber schon: Die Wehrpflichtigen konnten in Uniform und mir Dienstausweis natürlich kostenfrei die Deutsche Bundesbahn benutzen. Bei der Fahrscheinkontrolle zeigte man dann nur noch seinen Dienstausweis und man konnte sicher sein, dass der Schaffner seine Hand zum Gruß an die Mütze legte.

In Gegensatz zu heute wurde man als Bundeswehrangehöriger in Uniform in der Öffentlichkeit auch nicht begafft, denn wenn sich die Wehrpflichtigen an den Wochenenden oder im Urlaub auf die Heimreise machen, waren sie ein natürlicher Bestandteil des Straßenbildes.

Auf in die Gegenwart

Wie man nun lesen konnte, war früher nicht alles besser denn Gleichberechtigung, nicht nur zwischen den Geschlechtern, gab es eigentlich nicht. Denn schon die Unterschiede in den Dienstzeiten von Soldaten und Zivis in Verbindung mit einer Gewissensprüfung zeigen, wie ungerecht das System war.

Daher spreche ich mich klar gegen eine Wehrpflicht aus, die einer modernen Gesellschaft mit alle ihren Errungenschaften nicht gerecht wird. Wir brauchen keine Wehrpflicht, wir brauchen eine Dienstpflicht welche universell ist und die Gesellschaft im vollen Umfang abbildet.

Dienstpflicht für alle!

In Zeiten der Gleichberechtigung muss eine universelle Dienstpflicht natürlich alle Gruppen der Staatsbürger abbilden und sie muss natürlich auch für alle Staatsbürger gelten. Das gilt dann für alle Geschlechter sowie natürlich auch für Staatsbürger mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Die Alterspanne von 18 bis 28 Jahren halte ich nach wie vor für richtig und diese Altersspanne sollte auch so beibehalten werden, was man schon im Vorfeld ändern muss, ist die Prüfung der Diensttauglichkeit. Natürlich unabhängig davon ob man sich für die Bundeswehr, den Zivildienst oder den Katastrophenschutz entscheidet, denn wer untauglich ist, ist eben nicht tauglich für den Dienst an der Gesellschaft.

Wie man schon merkt, bin ich kein Freund einer Gewissensprüfung, denn niemand kann in das Gewissen eines anderen Menschen schauen und sich vollkommen sicher sein, dass das was man da gefunden zu haben glaubt auch der Realität entspricht. Eine Gewissenprüfung kann nur jeder für sich selbst durchführen. Dann muss man sich eben auch mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auseinandersetzen und für sich individuell entscheiden welchen Weg man gehen will. Hauptsache man geht ihn!

Dauer, Vorteile, Konsequenzen

Die Dauer der universellen Dienstpflicht muss 24 Monate betragen, denn faktisch ist der Dienst an der Waffe, der Dienst am Menschen und auch der Dienst im Katastrophenschutz eine qualifizierte Arbeit, die eine fundierte Ausbildung benötigt. Keiner von uns wünscht sich zum Beispiel einen Sanitäter, der nach 6 Monaten Blitzausbildung dein Menschenleben retten soll.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand, denn wenn faktisch jeder Staatsbürger in seinem Leben gedient hat und auch seine Kinder dienen oder dienen werden ist die Akzeptanz in der Bevölkerung unumgänglich denn es betrifft die eigene Familie, die Familien der Nachbarn und die Familien der Freunde und Bekannten. Es betrifft auch die Familien der Arbeitskollegen und somit betriff es uns alle in unserer Funktion der Staatsbürger.

Soldaten, Zivis und Helfer sind dann keine anonymen Gesichter mehr, denn es sind unsere Söhne und Töchter!

Weitere Vorteile sind auch offen zu erkennen denn die Dienstpflicht verankert nicht nur die Gleichberechtigung der Geschlechter innerhalb der Gesellschaft, sondern sie bietet Bürgern und Bürgerinnen mit doppelter Staatsbürgerschaft die Möglichkeit sich zu orientieren und zu entscheiden welcher Gesellschaft man wie dienen möchte.

Auch gäbe es keinen Notstand in der Pflege oder einen Mangel an Krankenhauspersonal mehr. Nicht zu vernachlässigen ist hierbei der persönliche Gewinn durch Ausbildung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, die Fähigkeit Verantwortung für sich und andere zu übernehmen zu erlernen und vor allem das eigene Selbstbewusstsein zu stärken.

Konsequenzen

Natürlich muss man sich auch mit möglichen Konsequenzen und Sanktionen beschäftigen welche wie im richtigen Leben positiv, aber auch negativ sein können. Grundsätzlich muss der Dienst an der Allgemeinheit ein Belohnungsprinzip enthalten, welches nicht bei einer kostenlosen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel endet.

Ich stelle mir zum Beispiel vor, dass die Dienstzeit mit der Verdopplung der Rentenpunkte für diese 24 Monate belohnt wird. Das kann mehr Rente aber auch wahlweise einen verfrühten Renteneintritt um 12 Monate zur Folge haben. Ebenfalls ist es zusätzlich denkbar, dass im Falle einer unverschuldeten Arbeitslosigkeit die Zahlungsdauer für ALG1 um 12 Monate verlängert wird.

Kurzum: Wer der Allgemeinheit dient, der muss belohnt werden!

Das bedeute jedoch auch, dass wer der Allgemeinheit nicht dienen will, zwingend sanktioniert werden muss. So könnte es im Fall der Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft dazu führen, dass die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wird.

Ebenfalls muss klar sein, dass eine Nichterfüllung der Dienstverpflichtung nicht nur eine gesellschaftliche Ächtung zur Folge haben kann, sondern klar auf persönliche Sanktionen abzielt. So kann man sich vorstellen, dass im Falle einer Arbeitslosigkeit das ALG1 entfällt und man direkt in das ALG2 überführt wird. Auch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit um 24 Monate sowie (alternativ) die Streichung von 24 Monaten bei der Ermittlung der Rentenpunkte sind denkbar. Eine spätere Aufstockung durch Sozialhilfe ist dabei natürlich ausgeschlossen denn Totalverweigerung darf nie eine Alternative sein.

Kurzum: Wer der Allgemeinheit nicht dienen will, der muss Sanktionen erdulden!

Ich meine ja nur…

p.s.:

Wer sich nun fragt von wem die Zeilen stammen und was der Schreiber für die Allgemeinheit getan hat, den möchte ich hiermit aufklären.

Ich habe 1979 (aus heutiger Sicht) den Fehler gemacht und mich nicht für die Bundeswehr entschieden und auch nicht dort studiert. Es war mir in meiner damaligen Naivität gar nicht bewusst, dass so etwas Möglich war. Denn Internet, Smartphone und Wiki gab es nicht. Ich war einfach nicht gut informiert.

So habe ich mich dazu entschieden (verweigern war für mich undenkbar) mich für 10 Jahre beim Katastrophenschutz (DRK) zu verpflichten. In dieser Zeit gab es Freude, Leid, Elend aber auch Kameradschaft und Ereignisse, die mich bis heute prägen und mich vielleicht sogar zu einem besseren Menschen machten.

 

Nach dem Mauerfall wurde die Dienstzeit auf 8 Jahre verkürzt. Doch ich fühlte mich nach wie vor verpflichtet meine 10 Jahre zu erfüllen und erst mit der Familienplanung endete meine Dienstzeit als Gruppenführer nach 14 Jahren mit einigen Auszeichnungen und viel Lebenserfahrung. In dieser Zeit bin ich auch noch einige Jahre im ärztlichen Notdienst gefahren.

  

So glaube ich fest daran, dass ich dieser Gesellschaft, meinem Staat, also uns allen in der Tat gut gedient habe. Darauf bin ich stolz und das ist etwas was man mir niemals nehmen kann!

zpqCMeb@6oxMpfGUyU_BL