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Ich meine ja nur

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Gendern ist ein Verbrechen…

…an dem, was mit der Gleichberechtigung bislang erreicht wurde.

Es klingt ein wenig provokativ, aber genauso empfinde (nicht nur) ich es. Im Laufe der nächsten Zeilen will ich meine Meinung begründen und werde, weil es um Emotionen und Empfindungen geht, fast komplett auf die gewohnten Zahlen, Daten, Fakten – kurz: ZDF – verzichten.

Geboren wurde ich zu Beginn der 1960er Jahre und so habe ich in meiner bisherigen Lebensspanne, quasi hautnah, miterleben können, wie sich die Gesellschaft mehr als deutlich, ohne Gewalt, ohne Medienhype und ohne ein moralisch-ideologisches-sektengleiches Forderungsmanagement durchaus positiv verändert hat.

Ich habe es bei meiner Mutter (*1927) erlebt, die sich in ihrer Hausfrau-Ehefrau-Mutter-Rolle gefallen hat, ohne je unemanzipiert zu wirken und von meinem Vater und uns verehrt wurde. Als starke Frau, Familienmanagerin, Finanzgenie und Multiorganisationstalent.

Ich habe es bei meiner Schwester, sie war 12 Jahre älter als ich, erlebt die sich gerne „nett“ kleidete, sich gegenüber Männern im Beruf (bei Babcock) durchsetzen konnte und die es schon in den 70ern schaffte sich einen Status zu erarbeiten der dazu führte, dass sie eben nicht den Stempel „Fräulein, holen sie mir doch bitte einen Kaffee“ tragen brauchte. Im Gegenteil. Die erarbeitete Wertschätzung führte dazu, dass man ihr einen Kaffee brachte, wenn sie darum bat.

In dem Zusammenhang erinnere ich mich auch daran, dass man die Anrede „Fräulein“, für unverheiratete Frauen allen Alters, spätestens schon vor 35 Jahren abschaffte.

Zu Beginn der 1980er Jahre war es in meinem Umfeld auch kein Problem homosexuell zu sein. So auch nicht für einen meiner älteren Freunde. Gut – Händchenhalten und knutschen in der Öffentlichkeit waren zwar noch tabu, aber jeder in unseren Stadtteil wusste es, da Heinrich so etwas wie der Oberministrand war. Die Gemeinde störte es nicht, seinen Arbeitgeber (Stadtsparkasse) störte es nicht und selbst im Bund der Deutschen Katholischen Jugend regte sich niemand darüber auf. Schiefe Blicke gab es aber auch hin und wieder, aber das war überschaubar und die Quelle dieser Blicke war ebenfalls überschaubar, denn Muslime waren noch 1980 in unserem Stadtteil in der deutlichen Minderheit. Die jüngeren von Ihnen hatten aber, nach außen, kein Problem mit der sexuellen Ausrichtung und selbst die muslimischen Mädchen trugen keine Kopftücher, waren mit auf Klassenfahrt und gingen mit zum Schwimmunterricht.

1980 war auch das Jahr in dem ich meine Ausbildung begonnen habe. Aus heutiger Sicht eine großartige Zeit. Männer & Frauen gemischt in einer technisch-wissenschaftliche Ausbildung. Eine Bekannte wurde Dreherin (heute heißt das wohl Zerspanungstechnikerin), eine andere Bekannte machte eine Ausbildung in einer Spedition und eine weitere wurde Energieanlagenelektronikerin.

Demo ca. 1989

Niemand machte sich Gedanken um Mann, Frau, homosexuell, heterosexuell und wer wann und wie eine Toilette benutzt. Bestimmt gab es sogar aus heutiger Sicht noch Nachbesserungsbedarf, aber wir hatten tatsächlich das Gefühl, dass das das Thema Gleichberechtigung in der Gesellschaft angekommen ist und immer weiter voranschreitet. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass sich, bis in die frühen 1990er Jahre, so etwas wie eine entspannte Normalität eingestellt hat.

Heute, rund 30 Jahre später, frage ich mich was passiert ist. Ich habe lange darüber nachgedacht und ich habe verschiedene Korrelationen finden können, die mich nicht glücklich machen. Zum einen, weil (nicht nur) ich so manche Maßnahmen als Rückschritt empfinde und zum anderen, weil es meine Familie mit 2 homosexuellen Menschen direkt betrifft. Ein weiterer Grund für mein Unwohlsein ist eine klare Korrelation, die man heute besser nicht benennen darf. Aber wie sage ich schon länger? Ich marschiere auf mein sechzigstes Lebensjahr zu und mache keine Gefangenen mehr. Mit anderen Worten, ich werde mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg halten und daher muss ich mich auch entsprechend äußern dürfen. Denn wenn wir Fehlentwicklungen nicht mehr benennen dürfen, werden uns diese Fehlentwicklungen eines Tages Kopf und Kragen kosten. Das meine ich hier ausdrücklich wörtlich!

Was mich unfassbar wütend macht ist die Art und Weise wie man mit der Gender-Ideologie, oder besser: Gender-Religion, umgeht. Das Ganze hat in der Tat etwas von religiösem Eifer und somit kann und darf man nicht einmal moderat Einspruch erheben oder zur Mäßigung mahnen.

Dieser Eifer geht sogar so weit, dass man versucht, nahezu jede vermeintlich männliche oder pseudo-geschlechtliche Benennung von Funktionen und sogar Gegenständen zu forcieren. Da ist die Wortschöpfung „Sprachexpert*innen“ noch recht harmlos, obwohl es, normal in einem Satz ausgesprochen, den Eindruck erweckt, dass es nur noch Sprachexpertinnen gibt, was mich bei der TV-Werbung um „Männergesundheit“ und Jungs mit Einhorn- und Feenstaub nicht wundert.

Die sogenannte gendergerechte Sprache beruht erstens auf einem Generalirrtum, erzeugt zweitens eine Fülle lächerlicher Sprachgebilde und ist drittens konsequent gar nicht durchzuhalten. Und viertens ist sie auch kein Beitrag zur Besserstellung der Frau oder nicht näher definierten Geschlechter in der Gesellschaft.

Der Generalirrtum

Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht bestehe ein fester Zusammenhang. Er besteht absolut nicht. Der Löwe, die Giraffe, das Pferd. Und keinen stört es, dass alles Weibliche sich seit 1000 Jahren von dem Wort „das Weib“ ableitet.

Die lächerlichen Sprachgebilde

Die Radfahrenden, die Fahrzeugführenden sind schon in die Straßenverkehrsordnung vorgedrungen, die Studierenden haben die Universitäten erobert, die Arbeitnehmenden viele Betriebe. Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit inzwischen so weit, dass er Luftpiratinnen als eigenes Stichwort verzeichnet und Idiotinnen auch. Und dazu kommt in jüngster Zeit als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern.

Man muss durchhalten

Wie kommt der Bürgermeister dazu, sich bei den Wählerinnen und Wählern zu bedanken – ohne einzusehen, dass er sich natürlich „Bürgerinnen- und Bürger­meister“ nennen müsste? Wie lange können wir noch auf ein Einwohnerinnen- und Einwohnermeldeamt verzichten? Wie ertragen wir es, in der Fernsehwerbung täglich dutzendfach zu hören, wir sollten uns über Risiken und Nebenwirkungen bei unserm Arzt oder Apotheker informieren? Warum fehlt im Duden das Stichwort „Christinnentum“ – da er doch die Christin vom Christen unterscheidet?

Wie weit „gendern“ in die Sprache und das gemeinsame Leben eingreift, merkt man besonders an der Vehemenz, mit der dieser Blitzkrieg geführt wird und ich übertreibe nicht, wenn ich das Vorantreiben dieser Ideologie mit der Kulturrevolution unter Mao oder der Zerstörung von Kulturgütern durch die die Terrormiliz „Islamischer Staat“ vergleiche. Denn alle drei Gruppierung eint ihr Fanatismus in der Sache. Da lässt man alles erreichte und auch die deutsche Sprache zum „Wohl eines höheren Ziels“ (und sei dies auch noch so falsch und absurd) über die Klinge springen!

Wo es seit Jahrzehnten galt den Sport frei von Politik zu halten ist es nun schon mehr als schick sich gegen die Entscheidung des DFB und der UEFA zu stellen, wenn es um Regenbogenfarben geht. Im Gegenzug werden politische Stellungnahmen von Sportlern pro Orban oder Erdogan verdammt. Sind hier mal wieder manche Schweine gleicher als andere?

Wo liegt denn heute tatsächlich das Hauptproblem im Umgang mit den Geschlechtern und der sexuellen Orientierung und woher kommen diese, in der Tat negativen Einflüsse, die es vor gut 25 Jahren in dieser Ausprägung nicht gab?

Jetzt wird es haarig für mich

Daher verweise ich nochmals auf mein Recht der freien Meinung basierend auf meinem Eigenerleben und den Tatsachen, die mir selbst bekannt sind.

Zum ersten Mal wurde ich konkret und direkt mit Antisemitismus konfrontiert als wir im Jahr 2004 unser Haus in einer sehr lauschigen Eigenheimsiedlung in Duisburg-Rheinhausen bezogen. Einer meiner direkten Nachbarn war ein sehr netter türkischer Geschäftsmann mit 4 Kindern und einer großen Familie im Hintergrund. Seine Ehefrau und seine Kinder wurden in Deutschland geboren. Er selbst stammte aus der Stadt Bursa welche rund 90 Kilometer von Istanbul zu finden ist. Nach einigen Wochen, netten Gesprächen und gegenseitigen Hilfsleistungen, fragte mich Dogan (Name geändert) was ich von Israel und Juden im Allgemeinen halte. Zu Israel hatte ich eine klare Meinung die ich als kritisch bezeichnen würde aber die das Existenzrecht Israels niemals in Frage stellen würde. Zu Menschen jüdischen Glauben habe ich grundsätzlich eine positive Einstellung was eigentlich auch nicht verwundern dürfte, wenn man niemals negative Erfahrungen mit diesen Menschen gemacht hat und mit christlich-jüdischen Werten in einem christlich-jüdischen Europa aufgewachsen ist. Um so mehr schockierte es mich, als Dogan offen darüber sprach das Juden mit dem Teufel gleichzusetzen sind und dass man diese Teufel „austreiben“ müsse. Alle Juden müssten „weg“.

Nachdem ich mich ein wenig gefasst hatte, versuchte ich Dogan ein wenig „einzufangen“ und zu beruhigen, aber er redete sich immer mehr in Rage. Politik, Geldpolitik, Seuchen, Homosexualität, Transvestitismus und vieles mehr seinen alles jüdische Seuchen. Vollkommen fassungslos habe ich das Gespräch abgebrochen und darum gebeten dieses Thema nicht mehr anzusprechen. Eine gute Nachbarschaft haben wir dann noch weitere acht Jahre gepflegt, bis Dogan mit der ganzen Familie nach Bursa zog und Deutschland den Rücken kehrte. Anzumerken bleibt, dass seine drei Töchter und seine Ehefrau sich schon in unserem ersten Jahr „selbst &freiwillig“ dazu entschieden haben als Zeichen guter Muslimas das Kopftusch zu tragen. Sein Sohn hingeben war ab diesem Tag der zweite Mann im Hause und genoss Narrenfreiheit. Ist das dann auch eine gewünschte Form der Gleichberechtigung der Geschlechter in Deutschland?

Natürlich kann man solche Erlebnisse nicht an einem „Einzelfall“ festmachen, aber diese „Einzelfälle“ werden in Regionen mit einer zunehmenden veränderten Zusammensetzung der Bevölkerung schnell zum Regelfall. Das musste auch meine homosexuelle Cousine erdulden.

Petra ist promovierte Psychologin (Bildungswissenschaften) und hat mehrere Bücher und Fachartikel veröffentlicht. Ihr Arbeitgeber war lange die Universität Duisburg-Essen. Als ich plötzlich erfuhr, dass sich Petra mit Ihrer Lebenspartnerin in einen kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern ein Haus kauften und sie eine neue Stelle in der Universität Lüneburg annahm dachte ich zuerst an einen beruflichen Aufstieg mit besserer Lebensqualität als in NRW. Jedoch musste ich mich eines Besseren belehren lassen, denn der geografische und berufliche Wechsel war eher eine Flucht, denn aufgrund ihrer bekannten sexuellen Ausrichtung wurde ihre Arbeit mit den Studenten von Jahr zu Jahr unerträglicher. Sogar offene Anfeindungen soll es gegeben haben. Bei einem Anteil von Studentinnen und Studenten von rund 30 Prozent mit Migrationshintergrund (überwiegend muslimisch geprägt) wundert mich das aus heutiger Sicht nicht mehr.

Solche Beispiele könnte ich fast beliebig weiterführen, aber es ist vollkommen sinnlos gegen eine Ideologie anzukämpfen die mit der Kulturrevolution unter Mao oder der Zerstörung von Kulturgütern durch die die Terrormiliz „Islamischer Staat“ vergleichbar ist. Denn alle drei Gruppierung eint ihr Fanatismus in der Sache. Aber genau dieser Fanatismus macht die Fanatiker blind gegenüber den wirklichen Problemen der eigenen Sache.

Das Ergebnis liegt doch auf der Hand

Man kann auf der einen Seite nicht „gendern“ verordnen und auf der anderen Seite die Kräfte ignorieren und sogar verleugnen, die das genaue Gegenteil von dem leben was wir eigentlich wollen. Ein gleichberechtigtes Leben mit gleichen Rechten und Pflichten zum Wohle einer prosperierenden Gesellschaft.

Davon sind wir jedoch heute weiter entfernt als 1985 und es hat ohne Zweifel auch mit dem gewollten Umbau zu einer multikulturellen Gesellschaft zu tun. Wie anders lässt es sich erklären, dass auf unseren Schulhöfen Beschimpfungen wie „Lesbe“, „Jude“ & „Schwuchtel“, auch bei deutschen Schülern, an der Tagesordnung sind und ich täglich mit Gendersprech daran erinnert werde, dass wir nicht gleich, sondern eklatant unterschiedlich sind.

Hier trifft es zu, wenn man sagt: „1990 standen wir an einem Abgrund und 2021 sind wir schon einen guten Schritt weiter“. Somit ist „gendern“ tatsächlich ein Rückschritt und Verbrechen.

 

Ich meine ja nur…

Tags: gender

Ein Spaten ist ein Spaten und eine Katze ist eine Katze

Der masochistische Hang unserer Bevölkerung zur politischen Korrektheit in unserem Lande wird für mich zunehmend unerträglich und dieser Hang hat Früchte getragen die viele ältere Menschen in unserem Land und auch viele Menschen außerhalb Europas (Amerika ausgenommen) kaum mehr nachvollziehen können.

Ich Hochschulen und Rathäusern demontiert man Urinale und erklärt diesen „neuen“ Toilettenraum dann zur Unisex-Toilette, Bundesweite Stellengesuche werden nun mit männlich, weiblich und „diverse Geschlechter“ (m/w/d) gekennzeichnet, die Benutzung von Worten wie zum Beispiel „Nation“, „Volk“, „Gemeinschaft“ oder Standpunkte wie „Gemeinnutz vor Eigennutz“ in einem, auch noch so natürlichen, Zusammenhang haftet plötzlich der Geruch von Faschismus und Populismus an.

Jeder noch so winzige Interessenverband, meist mit einem großen Namen, fordert nicht nur politische Rücktritte oder massive Konsequenzen sofern die eigenen Interessen oder Meinungen nicht durchgesetzt werden können. Werden diese dann nicht erfüllt, zieht man die Minderheiten-Diskriminierungs-Karte und ist dann so gut wir auf der Überholspur zum Sieg. Allerdings regt sich nicht nur bei diesen kleinen Beispielen totales Unverständnis.

Wie richtig verhalten?

Mittlerweile ergreift einen gelegentlich sogar eine gewisse Unsicherheit, wenn es darum geht „frohe Weihnachten“ zu wünschen. Darf man das eigentlich noch in einer korrekten Welt? Würde man einem Menschen jüdischen Glaubens nicht vielleicht vor den Kopf stoßen? Beleidigt man einen Moslem indem man Jesus als Propheten über Mohammed stellt? Wie betroffen könnte ein Neuheide sein dem man seine Wintersonnenwende als Christi-Geburt verkauft? Was denken Menschen anderer christlicher Glaubensrichtungen, welche nicht an die Dreifaltigkeit glauben, über diesen gut gemeinten Wunsch?

Wo geht die Reise hin?

Auch wenn es nicht belegbar ist, so kann man im Gegensatz zu den 1980er Jahren den Eindruck haben, dass selbst bei öffentlichen Fahndungen eine gewisse politische Korrektheit Einzug gehalten hat, denn aktuelle Täterbeschreibungen muten schon eher skurril an und beschreiben den Durchschnitt einer Gesellschaft der nördlichen Welthalbkugel.

Whataboutism als Waffe.

Whataboutism (aus dem englischen What about ...? = „Was ist mit ...?“ und dem Suffix -ism = „-ismus“ zusammengesetzt) ist eine oft als unsachlich kritisierte Gesprächstechnik, die unter diesem Namen ursprünglich der Sowjetunion bei ihrem Umgang mit Kritik aus der westlichen Welt als Propagandatechnik vorgehalten wurde. Es bezeichnet heute allgemein die Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf ähnliche, vermeintliche oder wirkliche Missstände auf der Seite des Kritikers.

Ein Beispiel könnte nun wie folgt aussehen: Person A äußert sich scharf über eine politische Versammlung einer konservativen Partei und rückt diese vielleicht sogar in die Nähe von Faschisten. Daraufhin wendet Person B nun ein, dass diese Versammlung ja friedlich verlaufe und im Gegenzug die Antifa und der so genannte „Schwarze Block“ halb Hamburg in Schutt und Asche legte, es dabei mehr als 600 verletzte Beamte in Hamburg gegeben habe und die offene Gewalt von Links viel schlimmer sei. Person A setzt nun Whataboutism als Waffe ein und qualifiziert das Argument von Person B komplett als Ablenkung von der Realität ab.

Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm, macht deutlich, dass die Zurückweisung von Gegenvorwürfen auch ein Ausdruck davon sein kann, dass man die eigenen Fehler in verzerrter Selbstwahrnehmung als geringerwertig empfindet, dass man also doppelte Standards zugrunde legt. So erscheine die Handlung des Gegners etwa als verbotene Folter, die eigenen Maßnahmen als „erweiterte Verhörmethoden“, die Gewalt des anderen als Aggression, die eigene lediglich als Reaktion.

Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher-nicht-in-Frage-Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. Das ist keine naive Rechtfertigung oder Rationalisierung, es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken an denen die fanatischen ‘whataboutists’ scheitern.

Es ist zum Haare raufen. Wie man es macht, macht man es falsch.

Ich meine ja nur...

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